Aktueller Bericht über die Finissage

Tanz zum Abschied der Flaschenkunst (Bericht von Winfried Ehling)

Ein ganz besondere Finissage erlebten die Besucher im Holzfasskeller in Hammelburg: Zum Abschluss der Weinflaschenkunst-Ausstellung gab es Pole Dance.

Die Ausstellung „Kunst in Glas“ der Kissinger Künstlerin Petra Markert wandert weiter. Sie war seit Anfang Dezember jeweils freitags im Holzfasskeller zu besichtigen. Zum Abschluss zieht die Glas-Designerin eine positive Bilanz zur Besucherresonanz. Ihre Präsentation basiert auf der Idee, mit Glas als Werkstoff und Licht die Neugierde des Betrachters zu wecken und Bekanntheit für diese Kunst-Art zu erlangen. „Das habe ich erreicht“, lautet ihr Fazit aus gelegentlichen Besuchen im Winzerkeller und den Meinungen kunstinteressierter Gäste. „Verkauf und Bestellungen stehen erst einmal hinten an. Mir war die Akzeptanz dieses Kunststils wichtig – und ihn als Bindeglied zwischen Wein und Kunst zu etablieren“, betont Markert.

Das dürfte gelungen sein, denn für die häufig verwendeten Weinflaschen als kunstmoderierte Gebrauchsgegenstände wie Schalen, Kerzenhalter oder Tischschmuck – aber auch für die fantasievollen, bunten Glasbilder – gibt es erste Anfragen vor allem von Weinerzeugern und Vinotheken. „Ich hoffe, es geht so weiter“, freut sich die Künstlerin, die erste Termine verbuchen kann.

Zur Finissage hieß der Leiter der örtlichen GWF-Geschäftsstelle, Stefan Merz, die Designerin, ihre Wegbegleiter und Gäste willkommen. „Schon die alten Ägypter kannten die Verbindung zwischen dem Gaumen- und dem Augenschmaus, die zwischen Wein und Tanz,“ ließ er wissen. Nanu, wieso Tanz? Das war eben die Überraschung zum Ausklang: der Premierenauftritt der Markert-Tochter Marie, den sie ihrer Mutter schenkte. Die Zuschauer staunten nicht schlecht, als die junge Akteurin einen Tanz an der Stange zeigt, was im Allgemeinen unterschwellig mit dem Rotlicht-Milieu kombiniert wird. Die künstlerische Ausdrucksform des so genannten Pole Dance ist weniger geläufig. Doch auch in Deutschland hat sich diese Sportart etabliert. Der Deutsche Pole Sport Verband richtet sogar Meisterschaften aus.

Der Pole Dance wurde aus der traditionellen, asiatischen Akrobatik entwickelt. Die Verwendung der Stange ermöglicht beim Tanz besondere Figuren, die scheinbar die Schwerkraft aufheben und die Betrachter in ungläubiges Staunen versetzen, wie Marie Markert eindrucksvoll bewies. Die Beherrschung des Körpers an der Stange erfordert entsprechendes Wissen und Training.
Die 25-jährige Marie fing im Architekturstudium mit dem Ballett-Tanzen an, das sie nach und nach mit dem Tanz an der Stange verband. „Ich will mit meinem Tanz, Traum, die Ästhetik des Pole Dance zeigen und den oft vorgefassten, rein erotischen Aspekt, herausnehmen“, stellt sie klar. Im Kostüm aus zu den Weinflaschen passendem Grün gab sie eine hinreißende Vorstellung, die die Zuschauer mit rauschendem Beifall bedachten.

Seit dreieinhalb Jahren betreibt Marie Markert diese Tanz-Kunst. „Meine Hände und meine Haut halten mich dabei an der Stange“, informiert sie. Das bedingt, dass möglichst Körperhaut freiliegen muss, um an der Stange haften zu können.

Insgesamt eine gelungene Finissage, die Besucher nicht jeden Tag erleben.

Ein herzliches Dankeschön an Winfried Ehling, der mir den Bericht und die Fotos zur Veröffentlichung auf meiner Homepage zur Verfügung gestellt hat.

*Urheberrechte für Bericht und Bilder liegen beim Autor des Berichts, Winfried Ehling.

Link zum Bericht auf www.infranken.de

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